Felizienthal

Felizienthal lag in einer Talmulde am Rande der Karpaten in Galizien und war von bewaldeten Höhenzügen umgeben. Seinen Namen hat das Dorf von seinem Gründer Karl von Seif, der die Gemeinden Felizienthal, Karlsdorf und Annaberg nach seinen Familienangehörigen benannte.


 

Eigentlich bestand das Dorf aus einer einzigen Straße an der rechts und links etwa 170 Häuser und Höfe lagen, deren Dächer mit grauen Holzschindeln gedeckt waren. Zumindest war dies noch 1939 so.

Seit 1848 hatte das Dorf ein eigenes Pfarramt und 1860 wurde eine richtige Holzkirche gebaut. Die Dörfer um Felizienthal herum besaßen kleinere Kapellen. Der Kirche gegenüber lag die Schule, ein Haus das etwas größer war als die anderen und worin der Lehrer mit Familie wohnte. Neben der Schule lag der Laden von Jegef Epstein. Die Einwohner dieser Gemeinde waren Handwerker oder betrieben die Landwirtschaft. Das Land war ohne großen Reichtum. 90% besaßen ein Stück Land, bestellten ihre Felder und hatten genug zu essen.

In Felizienthal gab es weder Strom noch fuhren Autos durch die Straßen. Es war jedoch ständig Betrieb.  Pferdegespanne fuhren durch das Dorf, man unterhielt sich mit dem Nachbarn oder trieb das Vieh auf die Weide.

1939 zählte die Gemeinde mit den umliegenden Ansiedlungen ca. 1500 - 2000 Einwohner. 

Felizienthal wurde von Menschen aus dem Böhmerwald und dem Egerland 1833-1835 erschaffen. Sie wurden durch Anwerber des Gutsherrn in das Land gelockt. Den hoffnungsvollen Einwanderern versprach man Honigbäche im neuen Land, die Realität sah jedoch anders aus. Die Einwanderer, die mit Pferdewagen oder Schlitten kamen, hatten hart zu arbeiten, um ihr Überleben zu sichern. Es musste Wald gerodet werden, um Land urbar zu machen. Viele überlebten diese beschwerlichen ersten Tage nicht oder gingen wieder zurück in ihre alte Heimat. So hieß denn auch ein Sprichwort: Den ersten Ansiedlern brachte es den Tod, der 2. Generation die Not und erst der 3. Generation Brot.